Periimplantitis (Peri-Implantitis)
Die Periimplantitis ist eine «Parodontitis» welche sich bei den Implantaten entwickelt. Im groben Zügen sind sie sich punkto Entwicklung und Ursache sehr ähnlich. Man nennt die Periimplantitis nicht Parodontitis, weil das Implantat keinen Parodont hat. Das heisst es hat keinen Zahnhalteapparat mit Fasern, Gefässen und Bindegewebszellen, sondern nur den Implantatumgebenden Knochen. Dieser ist in der Tat etwas anfälliger auf eine Entzündung (..itis) als das Parodont.
Wie stellt man fest ob man eine Periimplantitis hat?
Der Befund und Diagnose erfolgen gleich wie bei der Parodontitis. Anhand der Taschentiefenmessung und des Röntgenbefundes kann eine Taschenbildung und Verlust des Knochens festgestellt werden.
Therapie der Periimplantitis
Auch die Therapie der Periimplantitis ist in den Grundzügen ähnlich wie die Therapie der Parodontitis. Auch hier müssen die befallenen Implantate von Belägen, Zahnstein und bakterieller Kontamination befreit werden. (sogenanntes Debridement)
Die verschiedenen Behandlungsvarianten der Periimplantitis (Therapie-Varianten der Periimplantitis)
Nach der bereits erwähnten Initialtherapie (Debridement) kommen die folgenden Therapievarianten in Frage.
- Aufklappung* und Glättung der Implantatoberfläche (Suprastruktur wird belassen)
- Aufklappung und Knochenaufbau um das Implantat unter Belassung der Suprastruktur (z.B. Krone)
- Aufklappung und Knochenaufbau um das Implantat unter Entfernung und nachträglicher postoperativer Wiedereingliederung der Suprastruktur (z.B. Krone)
- Aufklappung und Knochenaufbau um das Implantat und Abdeckung durch einer Membran unter Entfernung und nachträglicher postoperativer Wiedereingliederung der Suprastruktur (z.B. Krone)
- Aufklappung und Knochenaufbau um das Implantat unter Entfernung und Wiedereingliederung der Suprastruktur (z.B. Krone) erst nach Wochen bis Monaten
- Aufklappung und Entfernung des betroffenen Implantats und das Setzen eines neuen Implantats mit neuem Knochenaufbau
Zum Knochenaufbau eignen sich:
- Ersatzknochen gemischt mit Eigenknochen
- Ersatzknochen gemischt mit PRF (platelet rich Fibrin = zentrifugiertes Eigenblutextrakt)
Als Membran eignen sich:
- Die feste Phase des PRF (platelet rich Fibrin = zentrifugiertes Eigenblutextrakt)
- Resorbierbare oder nicht resorbierbare Membranen
Zur Reinigung der Implantatoberfläche eignen sich einerseits die üblichen zahnärztlichen Geräte wie Ultraschall und Bürsten als auch weitere desinfizierende zahnärztliche Agentien.
*Mit Aufklappung ist das oralchirurgische Mobilisieren des Schleimhautlappens, welcher den Knochen bedeckt gemeint. Dieser wird nach dem erfolgten lokalen Eingriff wieder angenäht.
Quelle : Masterarbeit von Dr. med. dent. D. J. Marschall MSc.,MSc.,MSc.: Master of Science Oral Surgery and Implantology.